Geschichte des ARC

Am 04. April 2002 wurde in Wien der ARC ins Leben gerufen. Zu Beginn gab es den Versuch, den ARC innerhalb der Österreichischen Gesellschaft für Notfall- und Katastrophenmedizin (ÖNK) zu gründen. Zum damaligen 9. ÖNK-Kongress in Gmunden reiste Professor Leo Bossaert vom European Resuscitation Council an, um bei den Gründungsgesprächen als Stärkung zur Seite zu stehen. Kurz vor diesem Kongress verstarb der Präsident des Salzburger Landtages und ÖVP-Politiker während einer Landtagssitzung an einem plötzlichen Herztod. Die Wiederbelebungsmaßnahmen waren erfolglos. Im Zuge dieses Vorfalles wurden in vielen Landtagssälen automatisierte externe Defibrillatoren (AEDs) aufgestellt. In Innsbruck kam auf die Initiative von Dr. Michael Baubin auch ein Defibrillator zum Portier des Landhauses, welcher für alle frei zugänglich war. Die Idee, den ARC in ÖNK zu gründen, scheiterte letzten Endes.

Daraufhin kam es zu der Entscheidung, den ARC in der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) zu etablieren. Zu diesem Zeitpunkt war Dr. Michael Baubin ÖNK-Präsident elect und ÖÄK-Notfallreferent Tirol und Dr. Arthur Wechselberger ÄK-Tirol- und ÖÄK-Präsident. Gemeinsam konnten sie den ARC innerhalb der Österreichischen Ärztekammer ansiedeln. Zehn Jahre lang war der ARC in das ÖÄK-Notfallreferat erfolgreich eingegliedert. Im Vorstand waren damals ärztliche Vertreter*innen aller Rettungsorganisationen und der damals drei medizinischen Universitäten. Dr. Michael Baubin war Vorsitzender und Frau Dr. Susanne Schunder-Tatzber vom Österreichisches Rotes Kreuz, stellvertretende Vorsitzende.

Im Jahr 2012 fand in der Wiener Hofburg der 11. ERC-Kongress statt. Als lokale Vertretung und damit Vertragspartner für den ERC war es Voraussetzung, dass der ARC ein legal body – ein Verein – werde. Es kam zur Auflösung von ARC in ÖÄK und im Frühjahr 2012 zur ARC-Vereinsgründung.

Der ARC sieht sich als (Fach-)Gesellschaft in Reanimationsfragen sowie als Dachorganisation für ERC-Kurs-Zentren in Österreich. Anwenderkurse in Erwachsenen-, Kinder- und Neugeborenenreanimation sowie in der Instruktor*innenausbildung ziehen eine immense Zahl von Teilnehmer*innen an. Im Jahr 2021 konnten 5.860 Teilnehmer*innen gezählt werden. Die ERC-Kurse sind ein großer Schwerpunkt im ARC Portfolie. Der Verein unterstützt und fördert lokale Engagements wie zum Beispiel am World Restart A Heart Day, der jedes Jahr am 16. Oktober stattfindet. Er beteiligt sich an Projekten wie etwa „KIDS Saves Lives“ und hat die „Salzburger Erklärung“ zur verpflichtenden Ausbildung von Schülern in Wiederbelebung – auch in Österreich – inklusive kontinuierlicher Wiederholungen initiiert; sie soll – wie in anderen Ländern auch – gesetzlich verankert werden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Verbreitung der jeweils geltenden internationalen ERC-Reanimations-Leitlinien inkl. derer unter der COVID-19 Pandemie und die Bemühungen für eine standardisiert-angeleitete Telefonreanimation durch die Leitstellendisponenten. Der ARC beteiligt sich an Kongresse und veranstaltet jährliche Symposien und Instruktoren-Fortbildungstage.